Hermann Iseke

Der Dichter des bekannten Liedes "Eichsfelder Sang" wurde am 9. März 1856 in Holungen im Eichsfeld geboren.

Iseke besuchte zuerst die Schule in seinem Heimatort, erhielt Lateinunterricht von Kaplan Andreas Raabe, dem bekannten Sprachforscher, und besuchte die Gymnasien in Heiligenstadt und Mühlhausen, wo er 1874 die Abschlussprüfung ablegte.

Er studierte Rechtswissenschaft an den Universitäten Würzburg, Leipzig, Göttingen und Greifswald. Hier machte er die erste juristische Staatsprüfung, promovierte in Jena zum Dr. jur. und wirkte als Referendar in Duderstadt und Künzelsau. In dieser Zeit suchte er innerlich nach einem neuen Lebensweg, begab sich nach Münster und studierte hier Philosophie und Germanistik.

1880 entschloss er sich, Priester zu werden und studierte in Freiburg, Breslau und Münster Theologie. 1883 empfing er in Eichstädt die Priesterweihe. Als Kaplan wirkte er ein Jahr in Dingelstädt und dann acht Jahre als Pfarrer in Wachstedt.

1892 meldete er sich für die Militärfürsorge. Als Militärpfarrer wirkte er in den Garnisonen von Metz, Hannover und Mühlhausen im Elsass, ging nach China (1900 bis 1902), besuchte dann die Weststaaten Nordamerikas, wirkte wieder als Militärpfarrer in Kassel und Saarbrücken bevor er von 1905 bis 1907 in den südafrikanischen Raum ging.

In Südwestafrika starb er 1907 an Malaria. Sein Leichnam wurde in seinen Heimatort überführt.

Hermann Iseke wurde am 24. Juli 1907 in der Nähe seines Elternhauses auf dem Friedhof von Holungen beigesetzt.

Die Melodie zum "Eichsfelder Sang" schrieb Karl Wiesniewski, geb. 1844 in Allenstein/Ostpreußen, gest. 1904 in Heiligenstadt. Von 1855 bis 1904 war er Musiklehrer am Heiligenstädter Lehrerseminar.

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