Wirtschaft

Auf dieser Seite erfahren Sie etwas über die Wirtschaft in unserer Stadt.

Ende des 17. Jh.

Leinefelde besteht aus der Dorfstraße (heute Fuhlrottstrasse) und dem Ringau und profitiert von der Entwicklung des Textilgewerbes.
Durch Leinefelder Fuhrleute gelangten Produkte der "Raschweberei" bis nach Ungarn, Nowgorod, Flandern und Spanien.
Von 4000 Webstühlen stehen im 17. Jahrhundert 3000 auf dem Eichsfeld.

1735

In Leinefelde leben 60 Familien ( 429 Einwohner); aus ihnen kamen u. a. 14 Ackerleute, je 1 Schuhmacher-, Schneider- und Schmiedemeister und - aus dem eichsfeldischen "Urgewerbe" 3 Leineweber, 43 Wollspinner sowie 112 Garnspinner.

1826

Bau der neuen Reichsstrasse von Mühlhausen nach Duderstadt;
In Leinefelde kreuzen sich Rhein- und Reichsstrasse (heute B80 und B247).
Das Dorf wird zu einem Knotenpunkt von Verkehr und Handel sowie zum Lagerplatz für Frachtgut.

1867

Bau der Bahnstation Leinefelde an der Eisenbahnlinie Halle - Arenshausen (später Kassel), mit den Strecken Gotha - Leinefelde( 1870), Leinefelde - Eschwege, "Kanonenbahn",  (1880) und Leinefelde - Wulften (1897).
Der Ort entwickelte sich dadurch zum zentralen Eichsfeld-Bahnhof.
Leinefelde, ehemals "Filialgemeinde" von Birkungen, wird zur selbständigen katholischen Pfarrei erhoben.
1945 am 31. März (11 Uhr) erfolgte ein Luftangriff auf den Bahnhof, ein zweiter am 1. April    (9.00 Uhr); dem Befehl Hitlers folgend, die strategische Wehrmacht zu zerstören, wurden am 9. April die beiden Eisenbahnbrücken in Leinefelde gesprengt.

1868

Die Leinefelder Senffabrik erhält die erste Dampfmaschine des Dorfes.
Von hier aus erfolgt um 1894 die elektrische Straßenbeleuchtung.
Seit den 60er Jahren gilt Leinefelde als größter Handelsort im Landkreis Worbis.

Ende des 19. Jh.

Der florierende Fell- und Wollhandel brachte Leinefelde bald den Namen "Klein-Leipzig" ein.
Nach dem ersten Weltkrieg stirbt dieses Gewerbe jedoch nahezu vollständig aus. 
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts tragen Darmhandel, Haarfabrikation (seit 1854) sowie die Herstellung des weithin bekannten Leinefelder Senfes zur gewerblichen Blüte des Ortes bei.

1913

Die Leinefelder Haarfabriken beschäftigen zwischen 150 und 180 Arbeiter.

1927

Durch die 60 kleinen Fabriken, Handwerks- und Gewerbebetriebe, Geschäfte und Gaststätten entwickelt sich Leinefelde zunehmend zu einem Ort kleinstädtischen Charakters.

1959

Der "Plan zur ökonomischen und kulturellen Entwicklung der Kreise Worbis und Heiligenstadt" - der sogenannte Eichsfeldplan - wurde beschlossen, um diese Region fest in das Gesellschaftskonzept der DDR: Aufbau, Entwicklung und Entfaltung des Sozialismus auf deutschem Boden, einzubinden.

1961

Baubeginn der Baumwollspinnerei: in dem größten Betrieb Leinefeldes arbeiten 1977  4400 Beschäftigte, die Hälfte davon kam aus Leinefelde (70% der Belegschaft waren Frauen) durch weitere Industrieansiedlungen wächst der Ort binnen kürzester Frist zu einem industriellen Zentrum ( insbesondere Textilindustrie) auf dem Obereichsfeld.
Aus den umliegenden Dörfern wie aus dem gesamten Gebiet der DDR  ziehen vor allem junge Leute in die Leinestadt.

1991

Das Aus für die Baumwollspinnerei kommt, sie wird zum größten Teil verkauft und ein Teil arbeitet noch heute.

Die Analyse der damaligen Situation der Stadt zeigte, dass durch die Monostruktur allein in der Baumwollspinnerei 4.000 Arbeitsplätze verlorengegangen waren, für die kaum Ersatz in der bisherigen Form geschaffen werden konnte. Dadurch bedingt kam es zu einer Deformation des Gleichgewichtes zwischen Wohnen und Arbeiten. Die Schlussfolgerung aus dieser Erkenntnis war, dass ein Strukturwandel vollzogen werden muss, der zur Wiederherstellung des Gleichgewichts führt. 

Bedingt durch die Monostruktur haben sich auf dem Gelände der ehemaligen Baumwollspinnerei und des Milchhofes 56 Unternehmen mit ca. 2000 Beschäftigten angesiedelt, dieses Gebiet liegt im Osten der Stadt und umfasst eine Fläche von ca. 126 ha. Im Nordosten der Stadt wurde ein neues Gewerbegebiet errichtet, von dieser Fläche befinden sich ungefähr 35 ha in der Erschließung, insgesamt umfasst es eine Größe von ca. 45 ha. Durch die ausgezeichnete Verkehrsanbindung liegen diese großen Gewerbegebiete sehr günstig. In Leinefelde kreuzen sich die Bundesstrassen B 80 und  247, dadurch gibt es Direktverbindungen nach Halle - Kassel, Notheim - Duderstadt- Mühlhausen - Gotha und Erfurt. Mit der Wiedereröffnung der Eichenberger Kurve gibt es eine gute Bahnverbindung mit den Strecken Halle - Kassel, mit Anbindung an Göttingen und mit der Strecke Mühlhausen - Gotha/ Erfurt. Mit der Fertigstellung der A 38, die sich derzeit im Bau befindet, verfügt die Stadt über einen Direktanschluss an diese Autobahn und sind mit der Umgehungsstrasse direkt mit den Industrie- und Gewerbeflächen verbunden.

Um Leinefelde als Wirtschaftsstandpunkt des Eichsfeldes zu erhalten bewarb man sich zur Beteiligung an der Expo 2000. 

Und hier noch einige Aufnahmen, z. T. aus vergangenen Tagen, aber auch aus heutiger Sicht:

Leinefelde heute:

Leinefelde um 1935:

Bahnhof mit Kanonenbahn um 1900:

Bahnhof 1999:

 Handwerk heute: 

Baumwollspinnerei früher: