Blaskapelle Silberhausen - im September 1967 gegründet
Die Gründungsmitglieder Bruno Ziegenfuß, Toni Gunkel, Helmut Waldhelm, Dieter
Heise, Hans Klaus und Rudolf Gunkel sind heute noch sehr aktiv und allseitig im
Verein tätig.
Auf Initiative der Pfarrgemeinde Silberhausen und des damaligen Geistlichen
Alfred Viering war im September 1967 mit 15 erwachsenen Personen ohne
musikalische Vorkenntnisse begonnen worden, einen Klangkörper zu schaffen. Mit
der musikalischen Anleitung und Ausbildung wurde Alois Solf aus Dingelstädt
beauftragt.
Damals ahnte niemand, daß sich daraus die Blaskapelle Silberhausen entwickeln
sollte. Als erster organisatorischer Leiter hatte sich Bruno Ziegenfuß aus
Silberhausen bereit erklärt, den sich bildenden Klangkörper öffentlich
darzustellen und Auftritte zu organisieren.
Die ersten Proben fanden im Pfarrhaus statt. Bereits im Jahre 1969 nahm man
erstmalig an einem Leistungsvergleich der Blaskapellen in Kefferhausen teil. Die
Silberhäuser wurden anerkannt und mit der „Mittelstufe“ ausgezeichnet. Von 1972
bis 1984 waren die 25 Mitglieder auch als Bergmannskapelle des VEB Kalibetrieb
Südharz, Sitz in Menteroda, weit über die damaligen Kreisgrenzen bekannt
geworden. Das Repertoire erstrecke sich inzwischen von choraler über festliche
Musik und zünftige Marschmusik bis hin zu volkstümlichen Weisen und
Stimmungsmusik. Im Jahre 1984 wurde der Vertrag mit dem Kalibetrieb Menteroda,
als Bergmannskapelle aufzutreten, aufgelöst. Seitdem tritt dieser Klangkörper
selbst-ständig ohne Trägerbetrieb auf.
1986 erhielt die Kapelle den Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“. Nachdem
sie Pfingsten 1987 das 20-jährige Jubiläum der Blaskapelle gefeiert hatte,
verstarb der musikalische Leiter Alois Solf. Seine Fähigkeiten für den Aufbau
und die Weiterentwicklung einer solchen Formation, vor allem in der Marschmusik,
sind bis heute nicht vergessen. Bald merkten die Laienmusikanten, daß ohne
fachliche Anleitung und ohne Dirigent keine Weiterentwicklung möglich ist. Die
Musiker Leo Rogge aus Beberstedt und Karl Müller aus Heiligenstadt haben bis
1991 die Ausbildung übernommen. Seit 1992 werden die Mitglieder durch die
musikalisch-künstlerischen Fähigkeiten der Musiker Reinhard Schreiber aus
Höngeda und Karl Reinhardt aus Kirchheiligen weitergebildet. Das gilt auch für
den eigenen Nachwuchs. Leider haben auch schon viele jüngere, gut ausgebildete
Laienmusikanten en Verein der Blaskapelle meist aus beruflichen Gründen wieder
verlassen. Im Juli 1984 übernahm Michael Spitzenberg aus Silberhausen die
organisatorische Leitung der Blaskapelle. Er führte die „Hobby‑Musikanten“ durch
die Wendezeit bis Ende 1995. Der erste Auftritt in der BRD war am 12. November
1989 ganz spontan in der Göttinger Fußgängerzone. Hier wurden die Musiker
persönlich durch die damalige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth begrüßt.
Dadurch ermuntert, organisiert man Auftritte in Altersheimen, gestaltete
CDU-Parteitage musikalisch und reiste mit Ehepartnern nach Königswinter für
einen Konzertabend. Am Morgen des 24. Dezember 1989 brachte man allen
diensthabenden Organen und den durchfahrenden Besuchern ein Ständchen. Durch
diesen musikalischen Gruß wurden die beiden diensthabenden Chefs der
Kontrollstellen der DDR und der BRD zusammengeführt. Dafür zeichnete man die
Musikanten im Mai 1990 mit einer Ehrenurkunde aus und verlieh ihnen den Titel
„Haus-Kapelle“ der Grenzkontrollstelle.
Zurzeit besteht das Ensemble aus 25 Mitgliedern. Wöchentlich finden Proben im
Gemeindesaal statt. Jährlich hat die Blaskapelle zirka 40 Auftritte. Darunter
sind Schützenfeste, Kurkonzerte, Kirchweihfeste, Wallfahrten, Ständchen und eine
Vielzahl von feierlichen Anlässen. Seit 1996 wird die Blaskapelle durch das
langjährige Mitglied Hubert Böchnig aus Silberhausen geleitet.
Wer Lust hat, mitzumachen, ist jederzeit herzlich willkommen.
(Quelle: TA – Eichsfelder Allgemeine vom 21.08.2007 – etwas geändert) |